Das Glaubensbekenntnis des Konfijahrgangs 2021/2022

Das Glaubensbekenntnis des Konfijahrgangs 2021/2022
zusammengestellt, erläutert
und im Gottesdienst am 8. Mai 2022 vorgestellt
von Lia, Paula, Emelle, Torben, Elias und Anton

Wir haben uns gegen Ende unserer Konfi-Zeit mit dem Glaubensbekenntnis beschäftigt. Dabei hat jeder zuerst ein eigenes Glaubensbekenntnis geschrieben. Diese haben wir zu einem Glaubensbekenntnis für die ganze Konfi-Gruppe zusammengefasst.

Wie das apostolische Glaubensbekenntnis ist auch unser Glaubensbekenntnis in drei Teile gegliedert. Diese stellen wir Euch und Ihnen jetzt nacheinander vor:

Wir glauben an Gott, an seine Liebe und Güte.
Gott gibt uns Kraft und passt auf uns auf, wie Eltern auf ihre Kinder.
Wir haben die Welt von Gott geschenkt bekommen
und er gibt das Leben in unsere Hände.

Wir hatten eigentlich alle mit dem zentralen Satz: „Ich glaube an Gott“ angefangen. Wir haben diesen dann nochmal in „Wir glauben an Gott“ umgeändert. Das „wir“ bezeichnet uns als Konfi-Gruppe, uns als Gemeinde und uns als Christinnen und Christen. Wir hielten das für passend, da die Gemeinde das Glaubensbekenntnis auch als Gemeinde zusammen spricht. Dann wollten wir etwas mehr auf Gottes Eigenschaften eingehen, da wir diese im Apostolischen Glaubensbekenntnis zu wenig erwähnt fanden. Also haben wir zwei wichtige und bezeichnende Eigenschaften Gottes in unser Glaubensbekenntnis aufgenommen und zwar die Liebe und die Güte. Weiter wollten wir zeigen, was Gott ganz konkret für uns macht. Da haben wir geschrieben, dass er uns Kraft gibt wenn wir diese brauchen und dass er immer auf uns aufpasst. Dafür haben wir den Vergleich mit Eltern gezogen. Wir haben uns bewusst für „Eltern“ und nicht für „Vater“ entschieden. Da wir Gottes Geschlecht nicht kennen, finden wir, dass wir ihm auch keines direkt zuweisen sollten. Im nächsten Satz haben wir den Satz aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis. „Schöpfer des Himmels und der Erde“ mit dem Stand der Wissenschaft zur Entstehung der Erde versucht kompatibel zu machen. Wir haben ihn verändert zu: „Wir haben die Welt von Gott geschenkt bekommen“. Außerdem wollten wir zeigen, dass Gott zwar mächtig ist, uns aber trotzdem die Verantwortung für unser Handeln und unser Leben selbst in die Hand gibt. Er beschränkt sich lediglich auf Empfehlungen und zwingt uns zu nichts, zu was wir uns nicht frei entschieden haben.

Wir glauben an Jesus Christus, Gottes menschgewordenes Wort.
Jesus hat den Glauben in die Welt gebracht
und offenbarte diesen den Menschen.
Er erzählte von Gottes Liebe.
Deshalb hat er auf Gewalt und weltliche Macht verzichtet.
Wir denken an das Leid,
das Jesus auf sich genommen hat, um unsere Schuld zu vergeben.
Durch Gottes Wunder ist Jesus auferstanden,
damit er uns die Angst vor dem Ende nimmt.

Während wir den mittleren Teil unseres Glaubensbekenntnisses über Jesus geschrieben haben, habe wir viel über richtige Formulierungen und Ausdrücke diskutiert. Unter anderem ging es darum, wie Jesus zu Gott steht und wie dieser den Glauben verbreitet hat.

Wir haben uns auch daran erinnert, dass Jesus gelitten hat. Doch wieso? Und warum ist Jesus so wichtig, dass der längste Teil des apostolischen Glaubensbekenntnisses seinem Lebenslauf gewidmet ist? Mit diesem Gedanken sind wir an die Sache ran gegangen und kamen zum Entschluss: Eigentlich ist Jesu Lebensgeschichte nicht so sehr wichtig. Vielmehr ist die Botschaft aus der Lebensgeschichte wichtig.

Dies haben wir schlussendlich dann auch so in unserem Glaubensbekenntnis eingebracht. Zum Beispiel haben wir diskutiert, ob wir Jesus als ‚Anführer‘ bezeichnen sollen, da er ja in seiner Lebensgeschichte durchaus einer ist. Doch denkt man automatisch, sobald man das Wort ‚Anführer‘ hört, an jemanden, der andere im Kampf beschützt und nicht an jemanden, der einem immer mit Herz und Seele zur Seite steht. Aber genau das hat Jesus gemacht. Er hat den Menschen gezeigt, dass man nicht nur mit Gewalt und Krieg Glauben verbreiten kann, sondern auch indem man ihn den Menschen nahebringt. Er war eben Gottes “Sprachrohr”, durch das sich Gott das erste Mal der Menschheit gezeigt hat.

Wir glauben, dass die Geistkraft uns verbindet
und alle zu Christmenschen macht.
Unser Glaube hat die Kraft
Menschen zu tragen, zu verbinden und Gemeinschaften zu halten.
Wir glauben, dass Gottes Liebe allem gilt.

Als wir uns an den letzten Teil unseres Glaubensbekenntnisses gemacht haben, haben wir uns unter anderem überlegt, wie der Heilige Geist in Verbindung zu Gott und Jesus steht. Wo ist diese Kraft überhaupt einzuordnen, die an Pfingsten erschienen ist? Und wo macht Glauben den Unterschied?

Bereits die erste Frage hat uns ordentlich ins Grübeln gebracht. Wer oder Was ist eigentlich der Heilige Geist? Bei Gott und Jesus ist diese Frage, wie wir fanden, deutlich einfacher zu lösen. Gott ist wie eine Mutter und ein Vater, die auf einen aufpassen und beschützen. Bei Jesus haben wir die vier Evangelien, die uns Jesu Leben, von seiner Geburt bis hin zum Tod erzählen. Doch beim heiligen Geist? Wir sind schließlich nach längerem Diskutieren darauf gekommen, dass der Heilige Geist sehr eng mit dem zusammenhängt, was für uns der Glaube ist.

Da wir ja nun zu dem Schluss gekommen sind, dass der Heilige Geist für uns eher eine Sache beziehungsweise eine Kraft ist, beschlossen wir, dass der Name „Heiliger Geist“ für uns nicht ganz passend ist. Darum einigten wir uns auf „Geistkraft“.

Mit dieser Klärung kamen wir einen großen Schritt weiter bei der Frage, was die Geistkraft so wichtig für das Christentum macht. Wir überlegten uns, wo der Glaube, da dieser ja sehr eng mit der Geistkraft zusammenhängt, in unserem Leben einen Unterschied macht. Und die ersten Worte, die uns in den Sinn kamen, waren Worte wie Hoffnung, Gemeinschaft und Nächstenliebe.

Das sind für uns die Dinge, wo wir Glaube am deutlichsten sehen und spüren können. Auch wenn man sich in einer noch so ausweglos scheinenden Situation befindet, kann einen der Glaube davor beschützen, zu zerbrechen. Eine noch so fremde Person kann sich durch den Glauben in eine Schwester oder einen Bruder verwandeln. Und wenn man an Weihnachten in einer vollen, durch Kerzen funkelnden Kirche sitzt, dann spürt man es auch, dieses Ding, das man weder anfassen noch wissenschaftlich beweisen kann; das wir „Glaube“ nennen.

Nun hatten wir in unserem Glaubensbekenntnis Gott, Jesus Christus, den Heiligen Geist und den Glauben im Allgemeinen. Doch für wen gilt das alles denn? Wir waren uns uneinig ob Gottes Liebe allen oder allem gilt. Allen, wie allen Menschen, oder allem, wie allem Leben, gilt. Letztendlich haben wir uns für die zweite Version entschieden, weil wir fanden, dass sich diese nicht nur auf die Menschen bezieht, sondern zum Beispiel auch auf Tiere.

360°–Panorama: J. Kurz
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